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"Naughty Nuts"-Gründer Benjamin Porten (li.) und Lorenz Greiner

Lorenz Greiner und Benjamin Porten von "Naughty Nuts" im Interview

"Als passionierte Food-Liebhaber sind wir mehr als froh mit Naughty Nuts nun eine neue Marke für Nussmus aufzubauen.“

Nussmus, das vegan, ohne Palmöl oder Zuckerzusatz und 100% natürlich ist, geht nicht? "Doch, klar!", haben sich WiSo-Alumni Lorenz Greiner und Benjamin Porten gedacht und gründeten Naughty Nuts. Die beiden selbst ernannten passionierten Erdnussbutter-Fans haben es sich zur Mission gemacht den Nussmus-Markt zu revolutionieren – und dabei nie die gesunde Portion Humor zu vergessen. In diesem WiSo-Alumni-Interview beantwortet uns Lorenz Greiner all unsere Fragen rund um Naughty Nuts.

Lieber Lorenz, ihr seid zwei Gründer – Ben und Lorenz – die bald ab Dezember mit ihrem eigens produzierten Nussmus – Naughty Nuts – an den Markt gehen. Eure Gründungsidee hattet ihr, wie auf eurer Website beschrieben, durch die „Erdnussbutterkrise“ Mitte 2019. Wie habt ihr beide euch denn überhaupt kennen gelernt?

Ben und ich, wir kennen uns schon eine ganze Weile – Tatsächlich haben wir uns sogar während unseres BWL-Studiums an der Uni Köln kennengelernt. Neben dem Studium waren wir beide im Entrepreneurs Club Cologne (ECC) als Vorstand tätig. Dort haben wir gemerkt, dass wir nicht nur wunderbar zusammenarbeiten können, wir haben auch eine starke Freundschaft entwickelt. Nach dem Studium sind wir beide unterschiedliche Wege gegangen ­– Ben hat mehrere Jahre in der Unternehmensberatung bei BCG gearbeitet und in Maastricht seinen Master absolviert und ich habe für ein Kölner Food-Startup den Vertrieb aufgebaut. Auch während dieser Zeit sind wir in engem Kontakt geblieben und haben uns viel ausgetauscht.

Hattet ihr schon immer die Idee, dass ihr zusammen gründen wolltet?

Ehrlicherweise habe ich direkt in meinem ersten Semester nach einer Möglichkeit gesucht, mehr in die Gründerszene in Köln einzutauchen. Der ECC war dafür eine klasse Anlaufstelle! Auch nach unserem Studium haben Ben und ich uns immer wieder über spannende Gründungsideen ausgetauscht. Als passionierte Food-Liebhaber sind wir mehr als froh mit Naughty Nuts nun eine neue Marke für Nussmus aufzubauen.

Das Gründen im Team ist ein enormer Vorteil, gleichzeitig ist die Wahl der richtigen Gründungspartner unglaublich wichtig. Dass man sich in seinen Fähigkeiten ergänzen sollte hat sich ja mittlerweile rumgesprochen. Genauso wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass man sich wunderbar versteht, vertraut und das gleiche Ziel vor Augen hat. Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht, gleichermaßen bringt es nichts „auf Teufel komm raus“ zu gründen.

Dass man sich in seinen Fähigkeiten ergänzen sollte hat sich ja mittlerweile rumgesprochen. Genauso wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass man sich wunderbar versteht, vertraut und das gleiche Ziel vor Augen hat.

Lorenz Greiner
© Naughty Nuts GmbH

Der Name „Naughty Nuts“ hat ja schon zu einigem Schmunzeln geführt. Habt ihr besondere Anekdoten dazu zu erzählen?

Absolut! Mit dem Namen haben wir schon so manchen Sachbearbeiter zum Schmunzeln gebracht. Interessant wird es, wenn das Englisch der Gesprächspartner an Grenzen kommt… (Nauti Nats)

Wir leben in einer Zeit, in der Authentizität als Marke und als Person extrem wichtig ist. Deshalb haben wir uns bei der Wahl unseres Namens nicht gefragt „wie denken andere darüber“. Der Name verkörpert die Marke und uns als Person: ehrlich, frech und authentisch! Bisher haben wir deswegen nur positives Feedback für unseren Markennamen "Naughty Nuts" erhalten und vor Allem die Marke mit den frechen Charakteren bleibt im Kopf!

Ihr habt beide euren Bachelor bei uns an der WiSo-Fakultät gemacht. Gibt es wichtigste Erkenntnisse, Inhalte und Erfahrungen, die ihr aus eurem Studium mitgenommen habt und die euch bei der Gründung von „Naughty Nuts“ helfen?

Gerade in der Gründerszene kommt immer wieder die Frage auf, ob das Studium einen überhaupt auf das Gründen vorbereitet. Mit Sicherheit gibt es noch mehr Potenzial, Studierende besser auf die eigene Gründung vorzubereiten. Gleichermaßen sollte man nicht vergessen, dass ein Studium primär wissenschaftliche Inhalte vermittelt. Eins zu eins anwenden wird man meist keine konkreten Inhalte (es sei denn man gründet eine neue Schraubenfabrik). Einem wird eher eine Herangehensweise und Denkweise im Studium vermittelt. Niemand wird dich jemals nachts aufwecken und nach der Mitternachtsformel fragen, aber schnell logische Verknüpfungen herstellen zu können hilft enorm!

Ich finde, dass sowohl Studium, Arbeitserfahrung und Privatleben extrem gut vorbereiten können. Hauptsache man MACHT etwas, ist begeisterungsfähig, aufnahmebereit und möchte an jeder Stelle dazulernen und spannende Kontakte knüpfen. So konnte ich durch mein BWL Studium überhaupt erst Ben kennenlernen und in die Kölner Gründerszene eintauchen.

Hauptsache man MACHT etwas, ist begeisterungsfähig, aufnahmebereit und möchte an jeder Stelle dazulernen und spannende Kontakte knüpfen.

© Naughty Nuts GmbH

Die immer noch andauernde Corona-Krise hält uns alle ja schon das ganze Jahr lang auf Trab. Wie habt ihr das bisherige Jahr – besonders im Hinblick auf euren bevorstehenden Presale ab Dezember – erlebt? Gibt es Vor- oder Nachteile, die sich für euch bisher ergeben haben?

Ich glaube, dass es eine tolle Zeit zum Gründen ist. Immerhin wird man so nicht von Partys und langen Kneipen-Abenden abgelenkt, sondern kann sich voll und ganz auf die Gründung konzentrieren. Die Corona-Krise ist für viele extrem schwierig: Als Student verpasst man viele schönen Seiten des Studierendenlebens, der Arbeitsmarkt ist kompliziert und etwas größere Start-Ups haben vielleicht Probleme mit einer Finanzierungsrunde. Natürlich birgt eine Gründung in Corona-Zeiten viele Risiken, aber auch viele Chancen und ich fokussiere mich lieber auf die Vorteile!

Natürlich birgt eine Gründung in Corona-Zeiten viele Risiken, aber auch viele Chancen und ich fokussiere mich lieber auf die Vorteile!

Zum Abschluss, habt ihr drei Tipps? Was würden ihr unseren Studierenden gerne mit auf den Weg geben?

Extreme Ownership ist ein weltklasse Konzept (und so ziemlich das Gegenteil von Determinismus). Nur wenn du Verantwortung für etwas übernimmst, hast du die Macht es zu verändern. Es ist leichter Ausreden zu suchen oder die Schuld auf andere zu schieben. Wer allerdings in allem versucht Verantwortung zu übernehmen, der hat nicht nur großen Einfluss und ist ein toller Leader, sondern lebt auch zufriedener.

Wenn du gründen möchtest: Fokussiere dich nicht zu sehr auf die Idee, sondern auf das Gründungsteam und den Markt. Ein A-Team mit einer B-Idee, schlägt immer ein B-Team mit einer A-Idee! Versuche die wirklichen Probleme und Wünsche deiner Kernzielgruppe herauszufinden. Anhand dessen kannst du die perfekte Lösung entwickeln.

Hört sich kitschig an, aber ein Optimist der falsch liegt, lebt besser als ein Pessimist der Recht hat. Niemand tauscht sich gerne mit dem Nörgler aus, der Ideen kleinmacht. Meist begeistern die Personen, die Ideen Raum geben, eine Passion haben und alles mit Freude tun. Fokussiere dich auf Chancen, auf Vorteile und nimm vieles mit Humor und mit einem Lächeln auf den Lippen!

 

Das Interview führte: Lorraine Hoffmann