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EWI-Untersuchung: Kohleausstieg kann dem Klima helfen

In einer aktuellen Studie im Auftrag der NRW-Landesregierung untersuchen Wissenschaftler des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) die Auswirkungen des Kohleausstiegs.

 

Windrad vor einem Kohlekraftwerk

Foto: S. Hermann & F. Richter / pixabay.com

Der im Januar 2019 vorgelegte Abschlussbericht der Kohlekommission empfiehlt der Bundesregierung einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038. Doch ist damit das bis 2030 ausgelobte Klimaziel hinsichtlich der Senkung der Treibhausgase überhaupt erreichbar?

Mit „ja“ antwortet eine aktuelle Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI). Bei Umsetzung des empfohlenen Kohleausstiegspfads ist eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen für den Energiesektor um 62 Prozent gegenüber 1990 möglich. Europaweit werden durch den Kohleausstieg 1.028 Mio. Tonnen CO2 eingespart, mehr als die gesamtdeutschen Emissionen aus dem Jahr 2017. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, erfordert der empfohlene Kohleausstieg allerdings bis 2025 einen ambitionierten Zubau von Spitzenlastkraftwerken.

„Auswirkungen einer Beendigung der Kohleverstromung bis 2038 auf den Strommarkt, CO2-Emissionen und ausgewählte Industrien“ ist die Untersuchung betitelt, erstellt im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Mithilfe des europäischen Strommarktmodells DIMENSION+ verglichen die EWI-Wissenschaftler Max Gierkink, Dominic Lenz und Fabian Arnold ein Referenzszenario mit einem Kohleausstiegsszenario. Basierend auf der Szenarienanalyse sowie öffentlich verfügbaren Quellen untersuchten sie außerdem, wie sich die Großhandelsstrompreise im internationalen Vergleich bis 2030 entwickeln könnten. Diese sind besonders für stromintensive Industriebranchen im internationalen Wettbewerb von Bedeutung, etwa die Stahl-, Aluminium-, Papier-oder chemischen Industrie.

Ob mit oder ohne Kohleausstieg stiegen die Großhandelsstrompreise in Deutschland im Vergleich zu den europäischen und außereuropäischen Vergleichsländern (etwa die USA oder China) verhältnismäßig stark. Bis 2030 nähern sich die deutschen Preise dadurch besonders den europäischen Vergleichsländern an. Beihilfezahlungen zur Kompensation indirekter CO2-Kosten (sog. Strompreiskompensation) können den Anstieg der Strompreise begrenzen.

Die Studie steht auf der Webseite des EWI zum Download zur Verfügung